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Ausstellung zu inoffiziellen Künstlerbüchern und- zeitschriften in der DDR

Titelblatt Künstlerbuch-Almanach “Common Sense”, Band 1, 1989, Entwurf: Ulrich Tarlatt, Foto und Copyright: Ulrich Tarlatt 

Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) sammelt seit Anfang der 1980er Jahre Künstlerbücher und -zeitschriften der DDR, die jenseits der „offiziellen Verlagspublikationen“ und „staatlicher Kulturpolitik entstanden“. Die Sammlung ist heute eine der umfangreichsten zur inoffiziellen Kunst- und Literaturszene in der DDR. Wie es dazu kam und wie es mit der Sammlung nach 1990 weiterging und geht, zeigt derzeit eine Ausstellung der SLUB in Dresden. Anlass ist der Abschluss der von Jörg Kowalski und Ulrich Tarlatt seit 1989 herausgegebenen Künstlerbuch-Reihe „COMMON SENSE. Almanach für Kunst & Literatur“. Neben „COMMON SENSE“ sind viele weitere Schätze aus der Sammlung zu sehen, u. a. Hefte von „Poe Sie All Bum“, „Der-Wisch“ und das Sonderheft der Zeitschrift „USW“ zum Kunstfestival „Intermedia I. Klangbild – Farbklang“, das Anfang Juni 1985 in Coswig bei Dresden stattfand, nebst Tonkassette mit Live-Mitschnitten der aufgetretenen Bands – mit so wunderbaren Namen wie Kartoffelschälmaschine.

Wer es bis Juli 2022 nicht nach Dresden schafft, zu der Ausstellung gibt es auch einen ausführlichen, sehr zu empfehlenden Online-Katalog.

Der Gemeinsame Nenner

30 Jahre Künstlerbuch-Almanach „COMMON SENSE“ und die Grafik- und Künstlerbuchsammlung der SLUB

SLUB Dresden, 31. Januar bis 3. Juli 2022

Die Ausstellung „Der Gemeinsame Nenner“ widmet sich dem Genre der originalgrafischen Künstlerbücher und -zeitschriften, die, besonders im letzten Jahrzehnt der DDR, zu einem wichtigen Publikationsmedium für Künstler:innen und Autor:innen wurden. Den konkreten Anlass bildet dabei der Abschluss des Künstlerbuch-Almanachs COMMON SENSE, dessen erster Band 1989, kurz vor Ende der DDR, erschien. Über 100 Einzelgrafiken lassen 30 Jahre „COMMON SENSE“ Revue passieren und vermitteln einen lebendigen Eindruck von der Vielfalt der Reihe.

Neben den Grafiken führen verschiedene Künstlerbücher durch die Buchproduktion der Hallenser edition augenweide, in der auch der Almanach erschien. Ergänzend werden Beispiele aus der Grafik- und Künstlerbuchsammlung der SLUB Dresden gezeigt, anhand derer ein näherer Blick auf diese bemerkenswerte Sammlung geworfen und neue Fragen an ihre Geschichte, an Provenienz der Objekte, an Protagonisten und Sammlungsprofil gestellt werden.