Kurzporträt: Florian Kokot
Gewiss ist es etwas Außergewöhnliches, wenn Vater und Sohn, zeitlich versetzt und unabhängig voneinander, ihre Schreibausbildung an derselben Institution erhalten: Florian Kokot studierte von 1973 bis 1976 am Becher-Institut in Leipzig; 33 Jahre später sein Sohn Sascha dort unter gesamtdeutschen Verhältnissen. Da der Schriftsteller Florian Kokot bereits 2016 verstarb, übernahm sein Sohn, mehrmals prämierter Autor und Fotograf, freundlicherweise die Beantwortung des Fragebogens, womit ich ihm hiermit sehr für die Unterstützung bei unserer Forschungsarbeit danke.
(mehr …)Möglichkeiten für Datenzugriff und Visualisierung
Die in die Plattform integrierten Funktionen für Datenzugriff und Visualisierung bieten verschiedene Formen analytischer Zugänge zu den erfassten Datenbeständen. Mit ihnen werden sowohl niedrigschwellige Zugänge ohne vertiefte IT-Kenntnisse als auch avancierte quantitative Analysen ermöglicht. Sie erlauben zudem die Verbindung von quantitativen Verfahren mit qualitativen Betrachtungen auf mehreren Ebenen.
Der folgende Beitrag gibt einen Einblick in die Nutzungsmöglichkeiten der Plattform, die derzeit innerhalb des Projekts zur Verfügung stehen und langfristig öffentlich zugänglich gemacht werden sollen.
(mehr …)Fundstück: Thomas Rosenlöcher und „Das Wunder, das zu Fuß ging“
Im Projektseminar „DDR-Literaturgeschichte aus Quellen“, das im Sommer 2021 von Birgit Dahlke an der Humboldt-Universität zu Berlin geleitet wurde, erstellten Studierende Essays zu einzelnen Quellen aus der DDR-Literaturgeschichte. Eine dieser Arbeiten stellen wir hier in gekürzter Fassung vor.
Am 8.10.1982 legt der 35-jährige Autor Thomas Rosenlöcher sein vorläufig mit „Das Wunder, das zu Fuß ging“ betiteltes Buchprojekt dem Schriftstellerverband der DDR zum Gutachten vor. Es handelte sich hierbei um eine Sammlung von kurzen Prosastücken.
(mehr …)Forschungsaufenthalt im Literaturhaus Magdeburg
Wer weiß schon, dass die sachsen-anhaltinische Landeshauptstadt Magdeburg, die den Beinamen „Ottostadt“ trägt, auch zu Recht den „Ruf einer Bücherstadt“[1]Liane Bornholdt: Literaturhausbesuch. Hrsg.: Literaturhaus Magdeburg, Magdeburg 2007. innehat? Bereits ein kleiner Rückblick in die Kultur- und Literaturgeschichte von Stadt und Region unterstreicht dies:
(mehr …)References
↑1 | Liane Bornholdt: Literaturhausbesuch. Hrsg.: Literaturhaus Magdeburg, Magdeburg 2007. |
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Ausstellung zu inoffiziellen Künstlerbüchern und- zeitschriften in der DDR
Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) sammelt seit Anfang der 1980er Jahre Künstlerbücher und -zeitschriften der DDR, die jenseits der „offiziellen Verlagspublikationen“ und „staatlicher Kulturpolitik entstanden“. Die Sammlung ist heute eine der umfangreichsten zur inoffiziellen Kunst- und Literaturszene in der DDR. Wie es dazu kam und wie es mit der Sammlung nach 1990 weiterging und geht, zeigt derzeit eine Ausstellung der SLUB in Dresden. Anlass ist der Abschluss der von Jörg Kowalski und Ulrich Tarlatt seit 1989 herausgegebenen Künstlerbuch-Reihe „COMMON SENSE. Almanach für Kunst & Literatur“. Neben „COMMON SENSE“ sind viele weitere Schätze aus der Sammlung zu sehen, u. a. Hefte von „Poe Sie All Bum“, „Der-Wisch“ und das Sonderheft der Zeitschrift „USW“ zum Kunstfestival „Intermedia I. Klangbild – Farbklang“, das Anfang Juni 1985 in Coswig bei Dresden stattfand, nebst Tonkassette mit Live-Mitschnitten der aufgetretenen Bands – mit so wunderbaren Namen wie Kartoffelschälmaschine.
Wer es bis Juli 2022 nicht nach Dresden schafft, zu der Ausstellung gibt es auch einen ausführlichen, sehr zu empfehlenden Online-Katalog.
Kurzporträt: Horst Matthies
Der in der Wahlheimat Karl Mays, in Radebeul bei Dresden, geborene Horst Matthies erlernte zunächst den Beruf eines Bergmanns im VEB Steinkohlenwerk Karl Marx in Zwickau, arbeitete danach in Freital als Hauer „und diente, bis ihn das Schreiben unerwartet überfiel“[1], 10 Jahre lang im Polizeidienst[2]. Er studierte ab 1967 drei Jahre am Literaturinstitut und es „entwickelten sich freundschaftliche Beziehungen, wie etwa mit Waldemar Spender, Manfred und Brigitte Boden […], Dieter Beier, Elisabeth Semrau (später Ehefrau von Max Walter Schulz), Siegfried Weinhold, Klaus Bourquain“[3]. Obwohl das Studium nun schon etliche Jahre zurückliegt, erinnert er sich in der Fragebogenauskunft gut an viele Dozenten und beschreibt damit ein umfangreiches Bild der vielfältigen Lehrveranstaltungen u.a. bei Joachim Nowotny (Prosa), Günter K. Lehmann (Ästhetik), Hans Pfeifer (Dramatik), Kurt Kanzog (Klassische deutsche Literatur), Roland Opitz (Sowjetliteratur), Dietrich Allert (Gegenwartsliteratur), Horst Pickert (Philosophie), Ursula Sczeponik (Gegenwartsliteratur), Gerhard Rothbauer (Stilistik), Marianne Hübscher (Gastdozentin für Kunstgeschichte). Matthies‘ Abschlußabeit behandelte „das sozialistische Menschenbild – Bedingungen seiner Entwicklung und die Aufgaben der Literatur“.[4]
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